Seifenblasen... 

Beschreibung


Eine Entdeckung der Möglichkeit zum Schreiben von "Zettelchen" für mich und andere
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"A blog a day keeps the blogger to stay." ^^ (Tamaro)

13.05.2016

Das Video "Dunkelwasser" und sein Hintergrund

Das Video ist seit heute bei YouTube zu sehen und zu hören.

             
              Tamaro - Dunkelwasser (Heimweh)


Den Upload von ca. funfeinviertel Stunden habe ich morgens auf die Reise geschickt.
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Das Video ist eine Vertonung eines Gedichtes von mir, was ich damals zu Zeiten von meinem Space geschrieben und auf dem Space veröffentlicht hatte.

Es wurde damals von manchen völlig missverstanden und falsch interpretiert.

'Welche Mutter würde denn ins Wasser gehen, wenn sie ein Kind hätte?! Im Gegenteil, sie würde sich ja für das Kind einsetzen, damit es ihm gut geht. Und alle Mütter würden ja grundsätzlich alles tun, um die Tochter davon abzuhalten, sich selbst das Leben zu nehmen.'
Das Gedicht sei völlig an der Realität vorbei, denn keine Mutter würde ihr Kind rufen, ihr in den Tod zu folgen. Das sei abwegig.

Aber darum ging es im Text ja auch überhaupt nicht. Es ist doch die Stimme, welche die Toch­ter vermeintlich in sich hört. Das wurde aber gar nicht verstanden.

Damals hatte ich jedoch absolut keine Lust, das eigene Gedicht selbst zu interpretieren und anderen 'vorzukauen' und zu erklären. Das hätte ich völlig absurd gefunden.

Drei Auslöser hatten mich damals hauptsächlich zu dem Text bewegt.

Zunächst war da das Bild vom Vollmond hinter den Zweigen, von dem ich einfach nur aus Interesse ein Wasserbild gemacht hatte, um die Wirkung zu sehen.

            Dunkelwasser...


Und das Ergebnis fand ich sehr überzeugend. Es war immerhin der Vollmond hinter un­se­rer harmlosen Buche.^^
Das Bild rief sofort viele Assoziationen mit geheimnisvollen Gespenster- und gruseligen Sumpfgeschichten hervor.

Dazu kam zu der Zeit damals ein Film, der das karge Leben einer Frau schilderte, die der Mann ständig geschlagen hatte und der er auch das eigene Kind vorenthielt, um sie zu demütigen. Und schließlich wurde sie von ihm verstoßen. Diese Frau wusste für sich kei­nen Ausweg mehr und ging ins Wasser, weil sie dieses grausame Leben nicht mehr er­trug.
Das Wasserbild vom Mond erinnerte mich sofort auch an diese Geschichte.

Und der dritte Punkt war eine Untersuchung, in der festgestellt worden war, dass sich bei Menschen, die Opfer von Gewalt werden, das Schicksal verblüffend häufig in der Fa­mi­lien­ge­schichte wiederholt. Das wurde etwa zur gleichen Zeit damals thematisiert.

Insofern stellte ich mir die Frage, was in einer Frau innerlich vorgeht, welche wie ihre Mut­ter Gewalt von ihem Mann erfährt und schließlich auch keinen anderen Ausweg mehr sieht, als ins Wasser zu gehen. Diesen Gedanken spann ich in dem Text ein biss­chen weiter.
Es würde ja wie bei der Mutter eine Erlösung für sie sein, ihr schlimmes Leben nicht mehr aushalten zu müssen.
Und es wäre dann ein trötlicher Gedanke, auf diese Weise zur Mutter zu finden, nach der sie die ganze Zeit Sehnsucht verspürt hatte,- zur Zeit als sie beim har­ten Vater auf­wuchs, und in der Zet, in der sie unter ihrem Mann litt. Daraus resultierte der Unter­titel 'Heimweh', den ich gewählt hatte.

Das alles zu erklären, wäre damals sicher völlig müßig gewesen, denn für solche As­so­zia­tions­ketten braucht man eben Phantasie und gedankliche Wendigkeit, sich auf alles mög­li­che an 'Spielideen' im Kopf einzulassen. Das schien bei manchen aber von vorn­herein ausgeschlossen zu sein, die bereits auf der 'Mütterschiene' festgefahren waren.

Aber es gab auch einige, die das Gedicht und seinen Inhalt sehr wohl richtig verstanden.
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Die Idee, dieses Gedicht zu vertonen, hatte ich schon seit geraumer Zeit, und auch die Melodie hatte ich schon lange gefunden. Aber erst, nachdem ich jetzt die technischen Voraussetzungen für Aufnahmen am Computer habe, hatte ich auch Gelegenheit, es um­zu­setzen und die Musik dazu zu machen.

Dieses Projekt hat einen für mich sehr befriedigenden Abschluss gefunden, zumal ich darin auch viele meiner vielen Mondbilder einbauen konnte.
Die Wasserbilder bringen aber auch noch eine etwas gespenstische Komponente hinein, die mir auch sehr gut gefiel, weshalb ich die gruselige und 'lockende' Flüsterstimme ein­bau­te, womit das Video endet.

Die Mondbilder und die unheimliche Flüsterstimme bringen eine zusätzliche Distanz zum eigent­li­chen Textinhalt und machen die Interpretationsmöglichkeiten noch einmal we­sent­­lich vielschichtiger.

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